Was ist nathalie sarraute?

Nathalie Sarraute war eine französische Schriftstellerin, die am 18. Juli 1900 in Iwanowo, Russland, geboren wurde und am 19. Oktober 1999 in Paris, Frankreich, verstorben ist. Sie gilt als eine der bedeutendsten Vertreterinnen des Nouveau Roman, einer literarischen Bewegung in Frankreich, die hauptsächlich in den 1950er und 1960er Jahren ihren Höhepunkt hatte.

Sarraute wurde in einer russischen Familie geboren und wuchs zweisprachig auf. Nachdem sie einige Zeit in der Schweiz und in Deutschland verbracht hatte, zog sie 1925 nach Paris, wo sie Rechtswissenschaften studierte. Parallel dazu begann sie mit dem Schreiben und veröffentlichte 1932 ihren ersten Roman "Tropismes".

In ihren Werken erforschte Sarraute die menschliche Psyche und die Vielschichtigkeit zwischenmenschlicher Beziehungen. Sie interessierte sich besonders für Kommunikation und die Art und Weise, wie Menschen ihre Gedanken und Gefühle ausdrücken. Ihr Schreibstil zeichnete sich durch den Gebrauch des inneren Monologs und der Bewusstseinsströme aus, was als innovativ und experimentell galt.

Zu ihren bekanntesten Werken zählen unter anderem "Martereau" (1953), "Le Planetarium" (1959) und "Enfance" (1983). Sie erhielt mehrere Auszeichnungen für ihr literarisches Schaffen, darunter den renommierten Prix Médicis im Jahr 1964.

Nathalie Sarraute verstarb im Alter von 99 Jahren in Paris. Sie hinterließ ein umfangreiches literarisches Werk, das auch heute noch von vielen Lesern und Literaturwissenschaftlern geschätzt wird.